Der Bootssport ist ein aufwendiges Hobby, und weder Personen noch dem Schiff soll ein Schaden entstehen...
Die Reviere auf unseren Gewässern sind
den meisten Eignern bekannt, es schleicht sich die Routine ein. Lange zurück liegende Ereignisse, ggf. Gefahren-Situationen, und daraus abzuleitende
Handlungsempfehlungen sind nicht immer gegenwärtig. Auch die Prüfungsfragen zum Bootsführerschein (und richtigen Antworten)
sind oft nicht mehr präsent (… welche Fahrrinnenseite hat ein Bergfahrer an seiner Steuerbordseite und wie ist diese gekennzeichnet; Farbe, Form?).
Auf Initiative unseres Vereinskollegen und Vorstandsmitgliedes Ronald Wiese fand die diesjährige „Auffrischung“ am 28.05.2016 auf dem Vereinsgelände
statt. Themenfelder waren die Ausrüstung des Bootes vor Fahrtbeginn, Vorsichtsmaßnahmen beim Verlassen und wie üblich die Knoten.
Mit einer Power-Point-Präsentation unterstützte Ronald seine Hinweise zur Sicherheits-Ausstattung. Dass ein Feuerlöscher (2 Kg) zum Standard
gehören soll und dann auch periodisch von Fachkräften zu überprüfen ist, war nur die erste Anmerkung in der Abfolge vieler weiterer Punkte. Eine
Schwimmweste ersetzt keine Rettungsweste; Leinen, Anker und Bootshaken sollten immer griffbereit sein. Am Rettungsring sollte schon eine Leine
befestigt sein, so dass der, am besten mit der zu rettenden Person, auch wieder eingeholt werden kann. Übrigens: Auch die Boots-Papiere sollten nicht
fehlen, bei einer Kontrolle könnte es ansonsten Geld kosten. Nicht nur der Schutzausrüstung für sich und andere, auch dem Motor sollte
Aufmerksamkeit vor und nach dem Losfahren geschenkt werden. Sonst können üble Motorschäden drohen. Öl-Stand und -Druck sowie Temperatur
sind wichtige Indikatoren. Auch erst nach dem Fahrt-Antritt entdeckte Defekte an Batterie-Klemmen oder Thermostaten können den Fahrspaß deutlich
einschränken.
Ebenso kann nach der Ausfahrt und dem Vertäuen im Hafen bei längerer Liegezeit Gefahr drohen. Insbesondere das Schließen der Seeventile schützt
vor einem Volllaufen durch Schäden an Boots-Durchführungen, Ventilen und Schläuchen. Der Hauptschalter des Bordnetzes sollte ausgeschaltet werden.
Von hoher Wichtigkeit ist die Überprüfung und Instandhaltung von Gas Heizanlagen an Bord durch einen Fachbetrieb. Fehlfunktionen können der
Freude am Bootssport ein dauerhaftes Ende bescheren.
Die Knotenkunde bildete den Abschluss der Veranstaltung. Wieder und wieder trainierten auch die Crewmitglieder den Palstek, Webeleinstek und
Kreuzknoten. Lustig wird es immer, wenn der Übende das Auge des Palsteks anders herum legt, als der Referent. Da ist man/frau der Verzweiflung nahe,
bis es endlich klappt.
Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass ständiges Training wichtig ist, um der Routine in außergewöhnlichen Situationen keinen Raum zu lassen.
„Vorbeugen ist besser als Heilen“.